Aktualisiert: 31.08.2024
Lesedauer: 5 min.
Pseudomonaden sind robuste Bakterien, die auch unter dem Namen “Pfützenkeim” bekannt sind. Diese Mikroorganismen können sich in stehenden Gewässern vermehren und dort langfristig überleben.
Besonders für ältere Menschen, Babys oder immungeschwächte Personen können Pseudomonaden im Trinkwasser eine Gefahr für die eigene Gesundheit darstellen.
In diesem Artikel erfährst du, was Pseudomonaden sind, wie sie ins Leitungswasser gelangen, welche gesundheitlichen Risiken von diesen Bakterien ausgehen und welche Grenzwerte beachtet werden müssen.
Wir bei Riva Systemtechnik entwickeln und produzieren hochwertige Wasserfilter-Systeme, um die Wasserqualität in deinem Zuhause zu verbessern und dich vor Schadstoffen im Trinkwasser zu schützen. Unsere Wasserfilter sind “Made in Germany” und von unabhängigen Laboren zertifiziert.
Das Wichtigste zusammengefasst:
- Pseudomonaden sind Bakterien, die durch ihre hohe Widerstandsfähigkeit in einer Vielzahl von Umgebungen, einschließlich im Wasser, überleben können.
- Pseudomonaden können ins Trinkwasser gelangen, z. B. durch den Einbau von kontaminierten Bauteilen, unsachgemäße Wartung oder durch stehendes Wasser in Rohrsystemen.
- Pseudomonaden sind gefährlich, da sie Infektionen verursachen können und teilweise gegen Antibiotika resistent sind.
- Unsere laborzertifizierten Wasserfilter rivaALVA-S Jova und rivaALVA Life Safe Pro schützen vor Pseudonomaden und weiteren Schadstoffen im Trinkwasser.
Was sind Pseudomonaden?
Pseudomonaden sind Bakterien, die erstmals im Jahr 1900 entdeckt wurden. Ein besonders bekannter Vertreter dieser Gattung ist “Pseudomonas aeruginosa”.
Pseudonomaden gelten als extrem widerstandsfähig und anspruchslos: Sie können in einem breiten Spektrum von Temperaturen wachsen und haben nur minimale Nährstoffanforderungen.
Eine ihrer bemerkenswerten Eigenschaften ist die Fähigkeit zur Biofilmbildung. Diese Biofilme bieten den Bakterien zusätzlichen Schutz und machen es schwierig, die Mikroorganismen mit herkömmlichen Reinigungsmethoden zu entfernen.
Diese Widerstandsfähigkeit erlaubt es den Pseudomonaden, nicht nur in wasserführenden Systemen wie Trinkwassersystemen, sondern auch in feuchten sowie trockenen Umgebungen und sogar in destilliertem Wasser lange zu überleben.
Wie gelangen Pseudomonaden ins Trinkwasser?
Pseudomonaden können auf verschiedene Weisen ins Trinkwasser gelangen. Sind sie einmal in der Leitung, lassen sie sich nur schwer wieder entfernen.
Hier sind die häufigsten Ursachen:
Bauarbeiten an Rohrinstallationen
Bei Arbeiten an bestehenden Wasserleitungen können Pseudomonaden eingeschleppt werden, wenn beispielsweise Rohre geöffnet werden. Der Schmutz und die Mikroorganismen, die dabei in die Leitungen gelangen, können das Trinkwasser kontaminieren.
Auch verunreinigte Bauteile, wie Rohre oder Wasserzähler, können Pseudomonaden in das Trinkwassersystem einbringen. Diese Teile können bereits vor dem Einbau mit Pseudomonaden belastet sein, beispielsweise durch unsachgemäße Lagerung. Ein Beispiel dafür sind Fälle in Deutschland, bei denen neue Wasserzähler für die Kontamination mit Pseudomonaden verantwortlich waren.
Stagnation des Wassers
Wenn Wasser längere Zeit in Leitungen oder Tanks steht, kann dies das Wachstum von Pseudomonaden begünstigen. Solche Bedingungen treten häufig in selten genutzten Wasserleitungen, wie in Ferienwohnungen oder ungenutzten Gebäuden, auf. Aber auch in Frischwassertanks in Wohnmobilen könnte dieses Problem entstehen, wenn das Wasser nicht regelmäßig genutzt oder vollständig abgelassen und das System getrocknet wird.
Materialbedingte Biofilmbildung
Bestimmte Materialien in den Leitungen fördern die Bildung von Biofilmen, in denen sich Pseudomonaden ansiedeln und vermehren können. Diese Biofilme bieten den Bakterien Schutz und ermöglichen es ihnen, sich auch unter widrigen Bedingungen zu halten.
Sind Pseudomonaden gefährlich?
Pseudomonaden, insbesondere Pseudomonas aeruginosa, können ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen, besonders für Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen. Allerdings können diese Bakterien auch bei gesunden Menschen Infektionen hervorrufen.
Zu den möglichen Erkrankungen durch Pseudonomaden gehören Ohrinfektionen, Bindehautentzündungen, Harnwegsinfekte und Haarbalginfektionen. Pseudomonaden sind zudem eine der häufigsten Ursachen für Haut- und chronische Wundinfektionen.
Wie erfolgt die Infektion?
Die Übertragung von Pseudomonaden kann auf verschiedene Weisen stattfinden:
Kontakt mit Wunden oder vorgeschädigter Haut
Kontaminiertes Wasser, das mit offenen Wunden oder der Haut in Kontakt kommt, ist eine häufige Infektionsquelle.
Kontaminierte Inhalationsgeräte
Geräte, die Flüssigkeiten oder Medikamente zur Inhalation bereitstellen, können Pseudomonaden enthalten.
Reinigung von Kontaktlinsen
Die Verwendung von pseudomonadenhaltigem Wasser zur Reinigung von Kontaktlinsen kann zur Belagsbildung auf den Linsen führen, was eine Hornhautinfektion begünstigt.
Wasser im Gehörgang nach dem Duschen oder Baden
Im Ausnahmefall kann das Verbleiben von kontaminiertem Wasser im äußeren Gehörgang zu Außenohrinfektionen führen.
Einige Pseudomonaden-Stämme sind resistent gegen eine Vielzahl von Antibiotika, was die Bekämpfung von Infektionen erschwert. Daher ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um eine wasserassoziierte Übertragung möglichst zu vermeiden.
Grenzwert für Pseudomonaden
Aufgrund der potenziellen Gesundheitsgefährdung durch Pseudomonas aeruginosa legt die deutsche Trinkwasserverordnung (TrinkwV) einen strengen Grenzwert fest: Der Wert beträgt 0 KBE (Koloniebildende Einheiten) pro 100 ml Trinkwasser, das bedeutet, dass keine Pseudomonaden im Trinkwasser nachweisbar sein dürfen.
Allerdings weist das Umweltbundesamt darauf hin, dass Pseudomonaden, im Gegensatz zu E. coli und Enterokokken, nicht zu den Parametern gehören, die regelmäßig bei Wasserproben überprüft werden. Zudem sind die Wasserversorger nur bis zu den jeweiligen Wasserzählern im Haushalt für die Trinkwasserqualität verantwortlich.
Innerhalb der häuslichen Trinkwasserinstallation liegt die Verantwortung beim Hausbesitzer, die Wasserqualität sicherzustellen.
Fazit: Pseudomonas aeruginosa im Trinkwasser
Pseudomonaden, insbesondere Pseudomonas aeruginosa, stellen aufgrund ihrer hohen Antibiotikaresistenz und ihrer Fähigkeit, sporadische Infektionen auszulösen, ein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko für immungeschwächte Personen dar.
Diese Bakterien können auf verschiedenen Wegen in Trinkwassersysteme gelangen, wie durch kontaminierte Materialien bei Bauarbeiten oder unsachgemäße Inbetriebnahme von Wasserinstallationen. Auch wenn Wasser länger in den Leitungen steht, finden Pseudonomaden ideale Bedingungen vor.
Besonders gefährlich sind Pseudomonaden für immungeschwächte Personen, ältere Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen. Das Umweltbundesamt betont daher die Notwendigkeit umfassender Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung wasserbedingter Infektionen durch diese Art der Bakterien.
Für einen dauerhaften und effektiven Schutz vor Pseudomonaden und anderen möglichen Schadstoffen im Trinkwasser bieten sich hochwertige Wasserfiltersysteme an.
Unsere laborzertifizierten rivaALVA-S Jova Wasserhahnfilter und das rivaALVA Life Safe Pro Doppelfiltersystem sind in der Lage, Pseudomonaden im Wasser sowie andere Bakterien und Verunreinigungen zu filtern.
Weitere Informationen zur Funktionsweise und den Vorteilen dieser Filter findest du in unserem detaillierten Ratgeberartikel Pseudomonaden aus dem Wasser filtern →
FAQ: Pseudomonaden im Leitungswasser
Wie machen sich Pseudomonaden bemerkbar?
Pseudomonaden können sich durch Symptome wie Wundinfektionen, Ohrentzündungen oder Harnwegsinfekte bemerkbar machen. Sie sind besonders gefährlich für immungeschwächte Personen und Menschen mit Vorerkrankungen.
Bei welcher Temperatur sterben Pseudomonaden?
Pseudomonaden, insbesondere Pseudomonas aeruginosa, sind bekannt für ihre Hitzebeständigkeit und können bei Temperaturen bis zu etwa 41 °C wachsen. Um sie zuverlässig abzutöten, sind Temperaturen über 72 °C über eine längere Einwirkzeit erforderlich.
Wie gefährlich ist der Keim Pseudomonas aeruginosa?
Pseudomonas aeruginosa ist vor allem für Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen gefährlich, da sie unter anderem schwere Infektionen oder Harnwegsinfektionen auslösen können. Die hohe Antibiotikaresistenz dieses Keims erschwert die Behandlung erheblich.
Woher kommen Pseudomonas Bakterien?
Pseudomonas-Bakterien kommen weltweit in verschiedenen natürlichen Umgebungen vor, wie im Wasser, an Pflanzen und im Boden. Sie gelangen ins Trinkwassersystem häufig durch Bauarbeiten, kontaminierte Materialien oder fehlerhafte Instandsetzung von Leitungssystemen und können sich dort aufgrund ihrer hohen Anpassungsfähigkeit vermehren.
Wie unterscheiden sich Legionellen und Pseudomonaden im Wasser?
Legionellen und Pseudomonaden sind beide Bakterien, die in Wasserleitungen vorkommen können und gesundheitliche Risiken darstellen. Legionellen verursachen hauptsächlich Atemwegserkrankungen wie die Legionärskrankheit, während Pseudomonaden eine Vielzahl von Infektionen hervorrufen können. Beide erfordern spezifische Maßnahmen zur Filtration und Wasseraufbereitung.
Was ist der Unterschied zwischen Enterokokken und Pseudomonaden im Trinkwasser?
Enterokokken und Pseudomonaden sind beide Indikatoren für eine mikrobiologische Belastung im Trinkwasser, jedoch handelt es sich um unterschiedliche Bakterienarten. Enterokokken deuten auf fäkale Verunreinigungen hin und können Magen-Darm-Erkrankungen verursachen. Pseudomonaden können sich in stehenden Gewässern u. a. auch Pfützen bilden und können z. B. zu Wundinfektionen, Ohrenzündungen oder Harnwegsinfektionen führen.
Über den Autor
Frieder Korat ist Geschäftsführer der Riva Systemtechnik GmbH und Experte für hochwertige Wasserfiltersysteme. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt er innovative Lösungen für sauberes Wasser in Privathaushalten, Gewerbebetrieben und medizinischen Einrichtungen.
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Quellen:
- BAV Institut: Welche Bedeutung haben Pseudomonaden in Lebensmitteln?
- Checknatura: Pseudomonas aeruginosa im Trinkwasser
- DerWesten: Nagelneue Wasserzähler werden wegen Bakterien ausgetauscht
- Krankenhaushygiene.at: FRL Legionellen (Stand 2023)
- Universität Duisburg-Essen: Einnistung von Pseudomonas aeruginosa in Trinkwasserbiofilme: Eine Frage der EPS?
- Umweltbundesamt: Empfehlung zur Risikoeinschätzung Pseudomonaden