Aktualisiert: 24.10.2024
Lesedauer: 4 min.
PFAS ist die Abkürzung für Per- und Polyfluoralkylsubstanzen, eine Gruppe von Chemikalien, die wasser-, fett- und schmutzabweisende Eigenschaften haben.
In der Industrie werden die Chemikalien zur Beschichtung zahlreicher alltäglicher Produkte wie Pfannen, Backpapier oder Coffee-to-go-Becher verwendet werden.
Obwohl das auf den ersten Blick nützlich erscheint, birgt PFAS eine große Gefahr für Mensch und Natur: In einigen Regionen Deutschlands wurde PFAS im Trinkwasser nachgewiesen und aktuelle Studien deuten darauf hin, dass einige PFAS Chemikalien unter anderem krebserregend sind, Nieren schädigen und das Immunsystem schwächen können.
In diesem Beitrag erklären wir, in welchen Produkten PFAS vorkommt, wie die Chemikalien ins Trinkwasser gelangen und welche Schäden PFAS für die menschliche Gesundheit haben können. Außerdem erfährst du, wie du dich vor PFAS im Leitungswasser schützen kannst.
Wir bei Riva Systemtechnik entwickeln und produzieren hochwertige Wasserfilter-Systeme, um die Wasserqualität in deinem Zuhause zu verbessern und dich vor Schadstoffen im Trinkwasser zu schützen. Unsere Wasserfilter sind “Made in Germany” und von unabhängigen Laboren zertifiziert.
Was ist PFAS genau?
PFAS ist die Abkürzung für “per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen“.
Hinter dem Begriff PFAS verbergen sich über 10.000 Chemikalien, die sich durch ihre wasser- und fettabweisende Eigenschaften auszeichnen. Diese Chemikalien kommen in der Natur nicht vor und werden industriell hergestellt.
PFAS können weder durch Wasser, noch durch Licht oder Bakterien zeitnah abgebaut werden. Gelangen sie einmal in die Umwelt, sind sie kaum wieder zu entfernen. Daher werden PFAS auch als “Ewigkeitschemikalien” bezeichnet.
Die Industrie setzt PFAS seit den späten 1940er-Jahren im großen Stil bei der Produktion von wasser-, fett- und schmutzabweisenden Produkten ein.
Wo sind PFAS Chemikalien enthalten?
PFAS sind in vielen Produkten enthalten, die wir tagtäglich nutzen.
Vielleicht hast du eine beschichtete Pfanne zu Hause, an der nichts kleben bleibt?
Du ahnst es schon: Solche Pfannen und Töpfe können PFAS enthalten.
Es gibt auch Pfannen ohne PFAS, wie beispielsweise Pfannen mit Keramikbeschichtung, Gusseisenpfannen oder Pfannen ohne jegliche Beschichtung.
Imprägnierst du deine Schuhe, um sie vor Schmutz und Wasser zu schützen? Oder besitzt du Outdoorbekleidung, die wasserabweisend ist? Damit bleibt zwar alles sauber und trocken, doch auch in Outdoorkleidung und Imprägniersprays kann PFAS enthalten sein.
Auch in Kosmetikprodukten wie Wimperntusche, Make-up und Lippenstift können PFAS Chemikalien vorkommen.
Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aller Produkte, die PFAS enthalten. Doch leider ist PFAS nicht mehr nur in Produkten enthalten. Inzwischen sind die Chemikalien in die Natur gelangt und lassen sich auch in unserem Trinkwasser nachweisen.
Welche Folgen können PFAS haben?
Die Forschung zu den Auswirkungen von PFAS auf den menschlichen Körper läuft aktuell auf Hochtouren, um das volle Ausmaß der gesundheitlichen Risiken von PFAS zu verstehen.
Besorgniserregende Erkenntnisse liefert die Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zur Auswirkung von PFAS auf das menschliche Immunsystem: Die Studie zeigt deutlich, dass PFAS die Aktivität von Immunzellen stark verringert, wodurch Krankheitserreger sehr viel leichter in den Körper eindringen können.
Die Ergebnisse einer weiteren Studie im Journal of Exposure Science & Environmental Epidemiology legt nahe, dass PFAS im Zusammenhang mit Krebserkrankungen steht.
Einige der potenziellen Auswirkungen von PFAS auf die menschliche Gesundheit sind:
- Krebserregende Wirkung: Studien deuten darauf hin, dass bestimmte PFAS-Verbindungen möglicherweise krebserregend sind.
- Immunsystem: PFAS können die Aktivität menschlicher Immunzellen herabsetzen und so das Immunsystem beeinträchtigen.
- Impfschutz: Studien zeigen, dass PFAS zu einer verringerten Immunantwort bei Impfungen führt.
- Leberschäden: Es besteht die Möglichkeit, dass PFAS Leberschäden verursachen können, einschließlich Fettlebererkrankungen.
- Entwicklungsprobleme: Bei Kindern könnten PFAS Entwicklungsprobleme verursachen, einschließlich geringerem Geburtsgewicht bei Neugeborenen, verzögerte Entwicklung der Grobmotorik und intellektueller Leistungsfähigkeit.
- Fortpflanzungssystem: Einige PFAS-Verbindungen könnten das Fortpflanzungssystem beeinträchtigen und sowohl bei Männern wie Frauen zu Fruchtbarkeitsproblemen führen.
Auch das Bundesministerium für Gesundheit hat inzwischen auf die alarmierenden Forschungsergebnisse reagiert.
Die neue Trinkwasserverordnung (TrinkwV), die 2023 in Kraft getreten ist, enthält erstmals Grenzwerte für Perfluoralkylsubstanzen (PFAS).
Im Jahr 2026 sollen die Grenzwerte für PFAS weiter verschärft werden.
Enthält mein Wasser PFAS?
Ob dein Wasser PFAS Chemikalien enthält, kannst du nicht selbst erkennen. PFAS im Wasser ist geschmacklos, unsichtbar und geruchlos.
In Deutschland wurde eine PFAS Belastung bereits an 1.500 Orten nachgewiesen. Über 300 Hotspots wurden identifiziert.
Ob auch in deiner Region eine erhöhte Konzentration von PFAS im Wasser nachgewiesen wurde, kannst du mithilfe dieser PFAS Karte einsehen →
Alternativ kannst du dein Wasser auch von einem Labor auf PFAS-Belastung testen lassen. Eine solche Laborprobe hat allerdings ihren Preis und sie ist nur eine Momentaufnahme.
Wir empfehlen eine nachhaltigere Lösung gegen PFAS im Trinkwasser: Entferne bzw. reduziere PFAS aus dem Wasser, sodass du sauberes Trinkwasser in deinem Haushalt hast.
Wie kann man PFAS aus dem Trinkwasser entfernen?
Mit Hilfe von Aktivkohlefilter können PFAS im Wasser reduziert werden. In den Filtern kommt hochwertige gesinterte Blockaktivkohle zum Einsatz, die enorm verdichtet ist und dadurch eine sehr hohe Filterleistung aufweist.
Lies hier mehr darüber, wie die rivaALVA LIFE Wasserfilter gegen PFAS funktionieren.
Fazit: PFAS im Trinkwasser ist potentiell schädlich
PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind Chemikalien, die in vielen Produkten des täglichen Gebrauchs vorkommen.
Inzwischen belegen viele Studien eine erhebliche Gesundheitsgefährdung durch PFAS für den Menschen: Über Trinkwasser, Nahrung und die Luft gelangen die Chemikalien in den menschlichen Körper und können dort erhebliche gesundheitliche Schäden verursachen.
Als Reaktion darauf hat das Bundesministerium für Gesundheit die ersten Grenzwerte für PFAS in der Trinkwasserverordnung von 2023 festgelegt.
Die gute Nachricht ist: Unsere rivaALVA LIFE Aktivkohlefilter sind in der Lage, PFAS im Wasser zu reduzieren.
Lies hier weiter, wie der riva Wasserfilter gegen PFAS funktioniert und welche weitere Methode es gibt, um PFAS aus dem Wasser zu filtern
FAQs zu PFAS im Trinkwasser
Sind PFAS schädlich?
Ja, aktuelle Studien weisen darauf hin, dass PFAS schädlich sind. Sie können das Immunsystem beeinträchtigen, Wirkungen von Impfungen beeinträchtigen und zu bestimmten Krebsarten führen.
Sind PFAS wasserlöslich?
Ja, PFAS sind wasserlöslich. Ihre chemische Struktur ermöglicht es ihnen, sich im Wasser zu lösen und so in der Umwelt zu verbreiten.
Wie teste ich mein Wasser auf PFAS?
Um dein Wasser auf PFAS zu testen, kannst du eine Schadstoffanalyse von einem Fachlabor durchführen lassen. Anschließend erhältst du die Analyseergebnisse. Bedenke aber, dass solche Testergebnisse nur eine Momentaufnahme sind.
Ist PFAS im Leitungswasser?
Ja, an manchen Orten in Deutschland ist PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) im Leitungswasser nachgewiesen worden. In der deutschen Trinkwasserverordnung wurden 2023 zum ersten Mal Grenzwerte für PFAS festgelegt. Im Jahr 2026 sollen die Grenzwerte erhöht werden.
Über den Autor
Frieder Korat ist Geschäftsführer der Riva Systemtechnik GmbH und Experte für hochwertige Wasserfiltersysteme. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt er innovative Lösungen für sauberes Wasser in Privathaushalten, Gewerbebetrieben und medizinischen Einrichtungen.
Du hast eine Frage? Dann ruf uns gerne an und wir finden gemeinsam eine passende Lösung für dich!
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Quellen:
- BMUV: Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS)
- Tagesschau: Bundesrat beschließt Grenzwerte für Trinkwasser
- Das Erste (NDR): Jahrhundertgift PFAS: Wie verseucht ist Deutschland?
- LANUV Nordrhein-Westfalen: PFAS im Wasser
- Umweltbundesamt: Neue Trinkwasserverordnung sichert hohe Qualität
- Umweltbundesamt: Kinder und Jugendliche haben zu viel PFAS im Blut
- Bundesgesundheitsministerium: Trinkwasser
- UFZ: Publikationen – März 2023
- UFZ: Publikationen – Juni 2023
- Umweltbundesamt: Leitfaden zu PFAS
- Maddalon, A., Pierzchalski, A., Kretschmer, T., Bauer, M., Zenclussen, A. C., Marinovich, M., Corsini, E., Herberth, G. (Year). Mixtures of per- and poly-fluoroalkyl substances (PFAS) reduce the in vitro activation of human T cells and basophils. Chemosphere. Link
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