Bakterien im Leitungswasser: Was man wissen sollte

Titelbild für einen Ratgeber über Trinkwasser, auf der Grafik steht Bakterien im Trinkwasser. In dem Ratgeber geht es um die unterschiedlichen Arten von Bakterien im Leitungswasser, wie sie ins Trinkwasser gelangen und was man dagegen tun kann

Wasser ist für uns alle unverzichtbar und muss laut deutscher Trinkwasserverordnung für den menschlichen Gebrauch frei von Krankheitserregern sein.

Obwohl das Trinkwasser in Deutschland streng kontrolliert wird, zeigen jüngste Untersuchungen des Fraunhofer Instituts, dass mehr als jede zwölfte Wasserprobe bakteriologisch belastet ist.

In diesem Ratgeber erfährst du, welche Bakterien im Leitungswasser vorkommen können. Außerdem erklären wir, wie diese Bakterien über externe Quellen ins Wasser gelangen und welche Erreger im Wasser entstehen.

Wir bei Riva Systemtechnik entwickeln und produzieren hochwertige Wasserfilter-Systeme, um die Wasserqualität in deinem Zuhause zu verbessern und dich vor Schadstoffen im Trinkwasser zu schützen. Unsere Wasserfilter sind “Made in Germany” und von unabhängigen Laboren zertifiziert.

Das Wichtigste zusammengefasst:

  • Trotz strenger Kontrollen können Bakterien und Keime in das Leitungswasser gelangen oder sich in Haus- oder Wasserleitungen vermehren.
  • Zu den Bakterien, die im Leitungswasser vorkommen bzw. auch in Wasserleitungenentstehen können, gehören Legionellen, E. coli, Pseudomonaden und Enterokokken.

  • Für Babys und immungeschwächte Personen können die im Leitungswasser enthaltenen Erreger gesundheitliche Risiken darstellen und im schlimmsten Fall zu Erkrankungen führen.
  • Wasserfilter können effektiv vor Bakterien im Leitungswasser schützen.

Gesundheitliche Auswirkungen – können Bakterien im Leitungswasser krank machen?

Bakterien und Keime im Leitungswasser stellen vor allem für immungeschwächten Personen wie älteren Personen, kranke Menschen, Kleinkinder und Babys eine Gesundheitsgefahr dar.

Aber auch für immunstarke Personen besteht ein Risiko, durch den Konsum oder Kontakt zu Bakterien im Leitungswasser krank zu werden.

Zu den Bakterien, die im Trinkwasser vorkommen können, zählen unter anderem Enterokokken, Legionellen, Pseudomonaden, coliforme Keime wie E. coli und auch Pseudomonaden wie Pseudomonas aeruginosa

Folgende Symptome und Krankheiten können Bakterien im Leitungswasser unter anderem verursachen:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Bauchkrämpfe
  • Atemwegserkrankungen (durch Legionellen)
  • Ohrenentzündung
  • Fieber

Laut dem Bundesumweltamt sind in den vergangenen Jahren neben den typischen fäkalen Organismen einige neue Erreger hinzugekommen, die über das Trinkwasser in den menschlichen Körper gelangen und potenziell gesundheitsschädlich sind.

Werfen wir einen genaueren Blick auf die Erreger im Trinkwasser und ihre möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit.

Welche Bakterien und Keime können im Trinkwasser vorkommen?

Legionellen

Eine Makroaufnahme von Legionellen als stäbchenförmige Bakterien, die für den Menschen mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Legionellen können im Wasser und auch im Trinkwasser vorkommen und ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko für Menschen darstellen. Ein Legionellenfilter kann verhindern, dass Legionellen beim Duschen eingeatmet werden.
Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien

Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die sich in warmen oder stehendem Wasser vermehren. Optimale Bedingungen für die Entwicklung finden diese Bakterien in Totleitungen, Klimaanlagen oder auch Whirlpools vor. Legionellen können schwere Infektionen verursachen, wie die Legionärskrankheit oder das Pontiac-Fieber, wenn sie beispielsweise beim Duschen über feine Tröpfchen in der Luft eingeatmet werden und in die Lunge gelangen.

Legionellen im Trinkwasser sind ein ernst zu nehmendes Problem. Ein wirksamer Sofort-Schutz, auch bei akutem Legionellenbefund, sind Wasserfilter gegen Legionellen.

Coliforme Bakterien

Coliforme Bakterien kommen hauptsächlich im Darm von Mensch und Tier sowie in der Umwelt vor. Coliformen Bakterien im Trinkwasser, wie Escherichia coli (kurz = E. coli), können aus fäkalen und nicht-fäkalen Quellen stammen. 

In der deutschen Trinkwasserverordnung werden diese Keime als Indikator für mögliche Mängel im Leitungsnetz oder bei der Wasseraufbereitung verstanden. Obwohl E. coli nicht generell gesundheitsschädlich sind, weist das Vorkommen oft auf andere Krankheitserreger wie Salmonellen oder EHEC hin. Daher sollte man das Wasser, das Kolibakterien oder E. coli enthält, nicht trinken.

Enterokokken

Enterokokken sind Milchsäurebakterien, die bei Mensch und Tier sowie in der Umwelt vorkommen. Nicht alle Enterokokken Arten sind für den Menschen gefährlich. Teilweise sind sie sogar nützlich für unser Verdauungssystem. 

Einige der 25 bekannten Enterokokken Arten können allerdings auch Krankheiten verursachen. Sobald Enterokokken im Wasser nachgewiesen wurden, wird in aller Regel ein örtliches Abkochgebot ausgerufen. Dieses Gebot gilt so lange, bis die Quelle der Enterokokken gefunden worden ist und die Proben negativ sind.

Darüber hinaus kann man davon ausgehen, dass noch weitere Krankheitserreger im Wasser sind, sobald Enterokokken im Wasser gefunden wurden.

Pseudomonaden

Pseudomonaden, besonders Pseudomonas aeruginosa, sind für ihre Resistenz gegen Desinfektionsmittel bekannt. Sie werden daher auch als „Krankenhauskeime“ bezeichnet. 

Diese Bakterien kommen auch in Oberflächengewässern vor, daher deuten erhöhte Werte im Leitungswasser darauf hin, dass möglicherweise Oberflächenwasser in die Wasserversorgung eingedrungen ist. 

Pseudomonas aeruginosa Bakterien können beispielsweise Ohrenentzündungen und andere Infektionen im Körper verursachen.

Wie kommen Bakterien ins Trinkwasser?

Bakterien können durch Verunreinigungen in Folge von starken Regenfällen, Hochwasser oder anderen Umwelteinflüssen ins Trinkwasser gelangen. Mit dem fortschreitenden Klimawandel ist zu erwarten, dass extreme Wettersituationen häufiger auftreten. 

Nach einem Hochwasser im Dezember 2023 wurden beispielsweise in der Stadt Minden Bakterien in mehreren Wasserproben entdeckt.

Auch Reparaturen, Neuanschlüsse, schlechte Wartung oder eine fehlerhafte Installation von Hausleitungen können dazu führen, dass Bakterien in das Leitungsnetz gelangen. Ebenso können Abwasserkanäle fäkale Verunreinigungen verursachen. 

Jüngst wurden in Salzwedel coliforme Bakterien im Wasser nachgewiesen, die zwar keine unmittelbare Gesundheitsgefahr darstellen sollen, allerdings auf eine Verunreinigung im Versorgungssystem hindeuten. 

An dieser Stelle haben wir eine wichtige Information für dich als Verbraucher: Die öffentlichen Wasserwerke kontrollieren die Qualität des Leitungswassers nur bis zur Grundstücksgrenze. Die Qualität des Trinkwassers im eigenen Hausleitungsnetz fällt nicht in ihren Verantwortungsbereich. Ab der Grundstücksgrenze ist der Vermieter bzw. Hauseigentümer für die Wasserqualität selbst in der Verantwortung. 

Es ist also wichtig, auch selbst Vorsorgemaßnahmen zu treffen, damit keine Verunreinigung mit Bakterien im Leitungswasser auftritt. 

Wann bilden sich Bakterien im Wasser?

Bakterien können sich im Wasser bilden, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

So kann eine Temperatur unter 60 Grad Celsius im Warmwassersystem das Wachstum von Legionellen fördern.

Ein weiterer Faktor ist der sogenannte Biofilm – eine dünne Schicht aus organischen Stoffen, die sich in Wasserleitungen oder am Perlator im Wasserhahn ansammelt.

Diese Schicht bietet Bakterien ideale Bedingungen, um sich anzusiedeln und zu vermehren. Regelmäßiges Reinigen und Desinfizieren des Perlators kann das Risiko einer Bakterienbildung verringern.

Eine Hand hält einen Perlator von einem Wasserhahn in der Hand und reinigt diesen unter fließendem Wasser. Der Perlator kann auch eine Quelle von Biofilm und somit Bakterien im Trinkwasser sein
Im Perlator vom Wasserhahn kann sich ein Bioflim bilden. Daher sollte der Perlator regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden

Nicht alle Wege, über die Bakterien ins Trinkwasser kommen können, lassen sich vollständig ausschließen. Darüber hinaus bedarf es Wasserproben, um Bakterien im Trinkwasser zu entdecken. Im schlimmsten Fall wurde das kontaminierte Wasser bereits konsumiert, bevor der Bakterienbefund bekannt ist. 

Aus diesen Gründen empfehlen wir die Verwendung eines hochwertigen Wasserfilters, der Bakterien aus dem Wasser entfernt. Weitere Informationen hierzu findest du in diesem Ratgeber: Wasserfilter gegen Bakterien

Grenzwerte für Bakterien im Trinkwasser

In Deutschland regelt die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) die Grenzwerte für Bakterien im Trinkwasser. Durch routinemäßige Wasserproben soll sichergestellt werden, dass diese Grenzwerte im Leitungswasser eingehalten werden. 

Das Problem dabei ist, dass laut einem Bericht des Umweltbundesamtes diese routinemäßigen Prüfungen bundesweit nicht immer vollständig durchgeführt wurden: In den Jahren 2017, 2018 und 2019 erfüllten nicht alle deutschen Wasserversorgungsgebiete die vorgeschriebenen Mindeststandards für die Überwachung der Wasserqualität.

Ein weiteres Problem in Bezug auf die Einhaltung der Grenzwerte ist: Tests auf mikrobiologische Indikatororganismen im Trinkwasser werden laut Umweltbundesamt erst dann durchgeführt, wenn tatsächlich Störungen in der Wasserversorgung auftreten oder eine Häufung von Krankheiten vorliegt, die typischerweise durch verunreinigtes Trinkwasser verursacht werden. Zu diesem Zeitpunkt ist das Kind aber buchstäblich schon “in den Brunnen gefallen”. 

Fazit: Im Leitungswasser können trotz Kontrollen Bakterien und Keime vorkommen

In Deutschland wird unser Trinkwasser streng kontrolliert, um sicherzustellen, dass es von höchster Qualität ist. 

Trotz Kontrollen und Vorsorgemaßnahmen kann es dazu kommen, dass Bakterien ins Leitungswasser gelangen: Dazu zählen der Klimawandel, Hochwasser und Starkregen, wodurch kontaminiertes Wasser in unser Versorgungssystem eindringen kann. 

Auch in den hauseigenen Wasserleitungen können sich Bakterien bilden und dort gibt es keine Kontrollen auf Schadstoffe im Wasser mehr.

Daher ist es ratsam, selbst Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor Bakterien wie Legionellen, E. coli, Pseudomonaden und Enterokokken im Leitungswasser zu schützen. 

Die Installation eines hochwertigen Wasserfilters wie dem riva Wasserfilter MULTI gegen Bakterien oder dem riva ALVA S Jova ist eine wirksame Lösung.

Weitere Informationen, wie du dich mit Wasserfiltern vor Bakterien im Trinkwasser schützen kannst, findest du in unserem Ratgebertext “Bakterien aus dem Wasser filtern“.

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Mit einem Wasserfilter kann man sich gegen Bakterien im Trinkwasser schützen z.B. mit dem riva ALVA S Jova

FAQ: Bakterien im Leitungswasser

Können im Leitungswasser Bakterien sein?

Ja, im Leitungswasser können Bakterien sein. Durch extreme Wettersituationen wie Hochwasser oder Starkregen kann kontaminiertes Wasser in die Wasserversorgung eindringen. Auch direkt im Haushalt können Bakterien in den Rohren oder am Perlator des Wasserhahns entstehen.

Was passiert, wenn Bakterien im Wasser sind?

Bakterien im Wasser können potenziell gesundheitsschädlich sein, insbesondere wenn es sich um pathogene Stämme wie E. coli handelt. Der Konsum kontaminierten Wassers kann zu Magen-Darm-Erkrankungen oder anderen Infektionen führen. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass nicht alle Bakterien im Wasser schädlich sind. Einige Arten sind harmlos oder sogar nützlich.

Wie können Bakterien im Wasser effektiv abgetötet werden?

Um Bakterien im Wasser effektiv abzutöten, gibt es verschiedene Methoden. Eine einfache Möglichkeit ist das Abkochen des Wassers. Hierfür muss das Wasser für mindestens zwei Minuten auf eine Temperatur von 100 Grad Celsius erhitzt werden. Anschließend sollte man es langsam abkühlen lassen. Eine weitere effektive Möglichkeit ist ein Wasserfilter gegen Bakterien.

Welche Verfahren gibt es, um Bakterien aus der Wasserleitung zu entfernen?

Es gibt verschiedene Verfahren, um Bakterien aus der Wasserleitung zu entfernen. Dazu gehören das vorübergehende Erhöhen des Chlorgehalts im Leitungswasser durch die Wasserwerke sowie die Verwendung von Bakterienfilter mit Hohlfasermembran, um Bakterien und Keime sicher aus dem Wasser zu entfernen.

Kann man von Leitungswasser krank werden?

Leitungswasser in Deutschland wird streng kontrolliert, jedoch nur bis zum eigenen Hausanschluss. In stehenden Wasserleitungen können sich Bakterien wie Legionellen unter bestimmten Bedingungen vermehren, was gesundheitliche Risiken darstellen kann, besonders für immungeschwächte Personen.

Über den Autor

Frieder Korat ist Geschäftsführer der Riva Systemtechnik GmbH und Experte für hochwertige Wasserfiltersysteme. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt er innovative Lösungen für sauberes Wasser in Privathaushalten, Gewerbebetrieben und medizinischen Einrichtungen.

Du hast eine Frage? Dann ruf uns gerne an und wir finden gemeinsam eine passende Lösung für dich!

Quellen: